Das Haus ist eingerichtet – und für die Terrasse bleibt wenig Budget übrig? Kein Grund zur Panik, denn eine Terrasse lässt sich relativ günstig gestalten. Man muss nur wissen, wo man beruhigt sparen kann – und wo eher nicht.
Stilvoll und durchdacht: Terrassen-Ideen, die wenig kosten
Endlich umgezogen – und Garten und Terrasse? Gleichen noch einem wüsten Durcheinander. Nicht selten bleibt für die Terrasse in den ersten Jahren im neuen Haus kein Euro übrig. Dabei lässt sich das Sommer-Wohnzimmer schon mit kleinem Geldbeutel viel auf den Weg bringen. Tipp: Investieren Sie unbedingt etwas Zeit in die Planung und später in den Bau Ihrer Terrasse. Betrachten Sie genau Ihre Bedürfnisse, sammeln Sie Wünsche und Ideen und erstellen Sie einen Zeitplan für Ihr Vorhaben. So können Sie einfacher priorisieren und die entstehenden Kosten kalkulieren, um ihre Terrasse günstig, stilvoll und in guter Qualität zu gestalten.
Die wichtigsten Schritte für eine günstige Terrassenplanung sind deshalb:
Idee 1: Einen möglichst Budget-freundlichen Terrassenaufbau und -bodenbelag wählen, der trotzdem zu Ihren Bedürfnissen passt. Wünschen Sie sich beispielsweise einen Terrassenbelag aus verhältnismäßig günstigem Kies – umso besser. Wer nach einer Holzterrasse strebt, kann Lärche oder Douglasie als Unterkonstruktion wählen und im Vergleich zu WPC oder teureren Holzarten Geld sparen. Freilich unter Berücksichtigung, dass die Lebensdauer einer solchen Terrasse im Vergleich zu den erwähnten dauerhafteren Materialien etwas schlechter abschneiden wird. Träumen Sie aber von einem Belag aus Naturstein, so lohnt es, zu sparen und einige Zeit mit den in unserer Bildergalerie beschriebenen Provisorien zu überbrücken.
Idee 2: Klassische Möbelfür die Terrasse wählen und keinen schnelllebigen Trends folgen. Tipp: Wer mag, nutzt das Mobiliar für drinnen bei schönem Wetter einfach auch auf der Terrasse und schafft keine Outdoor-Garnitur an.
Idee 3: Älteres Terrassenmobiliar reparieren, lackieren und im Garten weiter nutzen, anstatt neu zu kaufen.
Idee 4: Mit (selbstgemachten) Textilien Wohnlichkeit schaffen. Die zwei Zauberkünstler in Sachen Atmosphäre heißen nicht umsonst Textilien und gutes Licht: Dick gepolsterte Kissen, kuschelige Plaids und ein farbenfroher Teppich auf dem Boden machen die Terrasse zum Open-Air-Wohnzimmer, Sie dabei aber nicht arm. Gemütliches Licht bringen Windlichter, Fackeln, Feuerschalen oder sogenannte Betonfeuer mit großem Docht, deren Budget-freundliche Modelle zumeist im Baumarkt zu finden sind.
Idee 5: Für die Bepflanzung der Terrasse auf günstige, noch kleine Strukturpflanzen und Stauden setzen. Aus ihnen wachsen mit den Jahren üppige Sträucher und Ableger, ohne dass weitere Kosten entstehen (vom Gießwasser zu Beginn einmal abgesehen). Vintage-Pflanzkübel von Ebay und Co. bieten ihnen eine günstige Bühne und treten als Gestaltungsobjekt auf der Terrasse mal mehr, mal weniger in den Vordergrund.
Richtig verlegt ist Naturstein der haltbarste Terrassenbelag von allen; für schattige Plätze, die leicht vermoosen, ist zum Beispiel Granit gut geeignet. Der Nachteil: Stein, zumal Natursteinarten wie der erwähnte Granit sind teuer, ihr Transport und Einbau aufwendig, was den Preis des Materials nochmals in die Höhe schießen lässt.
Ganz grundsätzlich: Ein Terrassenbelag sollte von guter Qualität und fachgerecht installiert werden. Hier zu sparen, ist keine gute Idee. Dennoch lohnt es überlegen, welchen Belag Sie für Ihre Terrasse grundsätzlich bevorzugen, welches Material dort aktuell zu finden ist und wie lange Sie ohne Ihre Traumterrasse wohnen können – oder besser wollen.


Wer dagegen seine Terrasse von Grund auf neu anlegen möchte und nach einer günstigen Alternative zum erwähnten Naturstein sucht, ist mit Kies gut beraten. Besonders in Süddeutschland hat Kies als Untergrund für Gartenwege, Terrassen und zur Zonierung im Garten ohnehin Tradition, hinzu kommt der Vorteil, dass das Material den Boden nicht versiegelt und Regenwasser problemlos abfließen kann.
Der Nachteil: Terrassenmöbel stehen im Kiesbett mitunter nicht gerade (was freilich Millionen bayerischer Biergartenbesucher nicht zu stören scheint) – und barfuß betreten ist eine Kiesterrasse mehr Zumutung als Outdoor-Träumchen.


Heimische Hölzer wie Kiefer, Eiche oder Robinie sind zwar im Vergleich günstiger und schön, müssen aber regelmäßig gepflegt werden. Der Titan unter den Hölzern sind Massivdielen aus WPC, einem Holz-Kunststoff-Gemisch. Sie sind praktisch unverwüstlich und resistent gegen Witterung und Schädlinge, je nach Hersteller aber deutlich teurer als die zuvor erwähnten Hölzer.
Daraus folgt: Wer seine Terrasse mit Holzdielen ausstatten möchte und dabei auf ein Budget angewiesen ist, kann auf günstigere, heimische Holzarten setzen, sollte aber jedes Frühjahr etwas Zeit für die Pflege des Terrassenbelags einplanen. Gründliches Schrubben mit Grüner Seife (auch unter dem Begriff Schmierseife bekannt) ist zumeist schon ausreichend, denn das Reinigungsmittel ist rückfettend und bildet keinen Film auf dem Holz. So gepflegt bleibt es widerstandsfähig, geschmeidig und schön.






Individuell, günstig und dabei äußerst kreativ: Mit ein bisschen Geschick, dem richtigen Werkzeug und etwas Material aus dem Baumarkt, vom Trödel oder aus dem blaugelben Möbelhaus lassen sich Terrassenmöbel und Deko für draußen einfach selbst bauen.
Hier zimmerte Interior-Bloggerin Anne Dirfard aus mehreren Edelstahlplatten und ein paar Elementen aus Ikeas „Enhet“-Serie eine vollwertige Outdoor-Küche. Mit ausreichend Stauraum und Spülplatz, versteht sich. (Tipp: Wer mehr zu ihrem Schrebergarten erfahren möchte, kommt hier zu unserer Serie „Annes Garten“).



Strukturpflanzen wie heimische Hecken und Baumarten als Sichtschutz schaffen lauschige Ecken auf Ihrer Terrasse und sperren unerwünschte Blicke aus. Für mehrjährig gezogene Exemplare aus der Baumschule werden allerdings stolze Preise von bis zu mehreren tausend Euro aufgerufen.
Unser Tipp: Lassen Sie die Zeit für sich arbeiten. Setzen Sie kleine Bäume oder junge Sträucher, beispielsweise Hainbuchen- oder Rotbuchen-Sämlinge oder Duftjasmin für eine grobe Struktur und üben Sie sich in Geduld. Die Baum- und Hecken-Kleinkinder sind deutlich günstiger als ausgewachsene Exemplare und werden mit jedem Jahr größer und üppiger. Und bis es soweit ist, können Sie ja mit einem clever plazierten Sonnenschirm oder Rankgitter für Privatsphäre sorgen.

