Mit ständig neuen Volten sät Elon Musk auf Twitter Verwirrung, seit er den Kurznachrichtendienst für 44 Milliarden Dollar gekauft hat. Für besonders viel Aufregung sorgte eine Bekanntmachung am Sonntagabend: Demnach sollte es nicht mehr erlaubt sein, Accounts auf anderen Konkurrenz-Plattformen zu bewerben. Dazu zählen Facebook, Instagram oder Mastodon: „In Zukunft wird Twitter jedoch keine kostenlose Werbung für bestimmte Social Media-Plattformen auf Twitter mehr zulassen“, hieß es.
Bei vielen Nutzer:innen sorgte das für Bestürzung, einige nahmen die neue Regel sogar zum Anlass, ihr Konto auf Twitter umgehend zu löschen. Sie warfen Musk vor, die freie Meinungsäußerung zu unterbinden – obwohl der 51-Jährige mit dem erklärten Ziel angetreten war, auf Twitter radikale Meinungsfreiheit zu gewähren. Unterstützung bekam Elon Musk allerdings von seiner Mutter.
This makes absolute sense. When I give a talk for a corporation, I don’t promote other corporations. If I did, I would be fired on the spot and never booked again. Is that hard to understand? https://t.co/DPDP0sFRH9
— Maye Musk (@mayemusk) December 18, 2022
Elon Musk macht einen Rückzieher
Maye Musk, 74, äußerte sich selbst zu dem Thema auf dem Kurznachrichtendienst. Und sie hatte offenbar vollstes Verständnis für das Vorgehen ihres berühmten Sohnes. „Das ergibt absolut Sinn“, erklärte sie in einem Tweet. „Wenn ich einen Vortrag für ein Unternehmen halte, mache ich nicht Werbung für andere Unternehmen. Würde ich das tun, würde ich auf der Stelle gefeuert und nie wieder gebucht werden. Ist das so schwierig zu verstehen?“
Damit war Mutter Musk allerdings ziemlich allein. Das mussten schließlich auch Elon Musk und Twitter erkennen. Der Milliardär ruderte wenige Stunden nach der Bekanntgabe der neuen Regeln zurück. Der Tweet, in dem es um die Konkurrenz-Plattformen ging, ist mittlerweile gelöscht. „Ich bitte um Entschuldigung. Wird nicht wieder vorkommen“, twitterte Musk, und kündigte an, dass über größere Änderungen der Richtlinien künftig abgestimmt werden solle. Mit der Regelung, dass Links zu Konkurrenz-Plattformen verboten werden sollen, hätte Twitter gegen EU-Recht verstoßen.
Twitter-User stimmen für Rücktritt von Musk
Damit hat das Chaos auf Twitter aber noch längst kein Ende. In einer seiner mittlerweile berüchtigten Abstimmungen fragte Musk die User:innen, ob er weiterhin Twitter-Chef bleiben solle. 17,5 Millionen Nutzer:innen stimmten ab, 57,5 Prozent votierten dafür, dass der 51-Jährige abtreten solle. Musk hatte angekündigt, sich an das Ergebnis halten zu wollen – wie es mit der Plattform weitergeht, ist offen.